Zündeinrichtungen
1. In jeder Bleikappe, die auf das Minengefäß aufgeschraubt wird, befindet sich ein Minenglas mit Zündwasser (ein sogenanntes
Elektrolyt). Stößt ein Schiff gegen eine Mine und verbiegt dabei die weiche Bleikappe, bricht das Minenglas: das Zündwasser fließt zum Zündelement; der dort erzeugte Strom geht zum Minenzünder und verursacht über
die Sprengbüchse die Detonation der Mine.
2. Bei der Stoßkappenzündung sitzt ein etwa 25 cm langer Dorn zentrisch auf einer Kontakteinrichtung mit Leitungsdrähten, die zu einem Trockenelement und zum Minenzünder führen. Stößt ein Schiff gegen eine Stoßkappe und drückt dabei den Dorn aus seiner senkrechten Stellung, wird ein Kontakt ausgelöst: der Strom vom Element fließt zum Minenzünder, die Sprengladung wird entzündet.
3. Die AN.Z. genannte Antennenzündung richtet sich in erster Linie gegen U-Boote. Über der Mine wird eine obere Antenne durch eine Schwimmboje steif gehalten. Ihre Länge beträgt 30 bzw. 40m. Ohne Boje kann man sie auch mittels Korkschwimmer aufschwimmen lassen. Eine untere Antenne ist unter dem Minengefäß am Ankertau in einer Länge von 15 bzw. 20 m festgemacht. Durch den Einbau der AN.Z. wird der Zündbereich der Mine nach oben und unten beträchtlich erweitert. Dadurch läßt sich der große Aufwand bei verschieden tief eingestellten Minen, der sogenannten Treppensperren, wesentlich beschränken.
4. Das Prinzip der AN.Z. besteht darin, daß hier zwei Metalle - das Eisen vom Schiff und das Kupfer der Antenne - im Seewasser ein elektrisches Element bilden. Dieses Element wird zum Betätigen eines Relais und damit zum Zünden eines Minenzünders angeregt. Berührt also ein Schiff die obere oder untere Antenne, so entsteht ein Zündstrom, der zur Detonation der Mine führt.
5. Die Fernzündung arbeitet, ohne daß die Mine – es handelt sich um den Typ EMF - vom Schiff direkt berührt wird. Dazu gehört ein magnetisches Fernzündgerät. Das magnetische Prinzip beruht auf der Tatsache, daß sich das Feld des natürlichen Erdmagnetismus in der Umgebung eines eisernen Schiffes verändert. Nach der Verankerung der EMF und der Selbsteinstellung des Zündgerätes auf das örtliche Erdfeld ist die EMF zünd bereit.
|